Kampagne „Jugendarbeit sichern – Zukunft gestalten“ ist zurück
11. März 2022

+++ Aktionswoche anlässlich des internationalen Tag der sozialen Arbeit vom 14. – 20.03. +++ Soziale Arbeit braucht bedarfsgerechte Finanzierung +++

Das AZ Conni ist wieder Teil der Kampagne „Jugendarbeit sichern“, die sich für eine sinnvolle Ausfinanzierung der Jugendarbeit im nächsten Doppelhaushalt einsetzt. Vom 14. – 19.03. veranstaltet die Kampagne deshalb eine Aktionswoche, an der wir uns mit einem kleinen StiWo-Warm up beteiligen. Gemeinsam haben wir hierzu ein Statement verfasst:

Länger als zwei Jahre schon leben die Menschen in unserer Stadt im Corona-Ausnahmezustand. Für viele war das eine schwierige und manchmal auch einsame Zeit. Folgt man einschlägigen Studien, dann leiden junge Menschen besonders stark. Sie verpassen eine spannende Phase ihres Lebens, fühlen sich überfordert und haben Angst vor der Zukunft. Wie sie mit den Herausforderungen des Aufwachsens klar kommen und ob sie in dieser wichtigen Lebensphase genug Unterstützung erhalten, darüber entscheidet oft ihre soziale Herkunft. Wo können sie sich noch treffen, wo andere junge Leute kennenlernen, wenn Schulen, Sportvereine und Partystätten dafür gerade nicht taugen? Wo können Begegnungen stattfinden, wenn der öffentliche Raum durch die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie geltenden Maßnahmen und erhöhten Repressionsdruck dafür nur noch eingeschränkt nutzbar ist? In dieser Zeit waren die Angebote der Jugendhilfe für viele junge Menschen ein wichtiger Ort. Sie fanden dort, was andere Sozialisationsinstanzen ihnen nicht geben konnten: Begegnung, Ermutigung, Unterstützung und Freiraum.

Mit dem letzten Dresdner Haushalt wurde die Existenz dieser Angebote einigermaßen gesichert. Es gab damals nicht weniger Geld, aber eben auch nicht mehr. Das hat Folgen. Viele Akteur*innen der Jugendhilfe sorgen sich, wie sie mit den teils erheblichen Kostensteigerungen umgehen sollen. Wenn die Finanzierung über Jahre stagniert, die Kosten aber fortlaufend steigen, bedeutet das letztlich, dass Angebote für Kinder und Jugendliche reduziert werden müssen. Das wäre zu allen Zeiten problematisch, aber in der aktuellen Situation, in der der Bedarf an Jugendhilfeangeboten eklatant gestiegen ist, ist es unverantwortlich. Denn es fehlt dann eine dringend benötigte Unterstützung für junge Menschen in unserer Stadt.

Unabhängig von Corona sind wir als Träger der freien Jugendhilfe ein unersetzlicher Baustein für den Fortbestand einer pluralistischen Gesellschaft. Wir begleiten junge Menschen auf ihrem Weg in die Selbständigkeit, vermitteln Selbstwirksamkeitserfahrungen und demokratische Grundwerte. Wir tragen einen entscheidenden Teil zur Entwicklung junger Menschen bei und benötigen dafür eine gute Ausstattung mit finanziellen Ressourcen und langfristiger Planungssicherheit.

Den internationalen Tag der sozialen Arbeit am 15. März nimmt die Kampagne „Jugendarbeit sichern – Zukunft gestalten“ deshalb zum Anlass für eine Aktionswoche, mit der sie auf die Notwendigkeit einer Ausfinanzierung dieser erhöhten Bedarfe hinweisen will. Verschiedene Träger der Jugendarbeit zeigen dabei, was sie jeden Tag für junge Menschen in Dresden leisten.