Heute vor 101 Jahren stürzten die Bolschewiki die bürgerlich-sozialistische Übergangsregierung Alexander Kerenskys. Die damaligen Ereignisse – später inszeniert als großer Sturm auf das Winterpalais, dem Sitz der Regierung in Petrograd – gingen als Oktoberrevolution in die Geschichte ein.
Die konsequente Friedenspolitik der Bolschewiki führte schließlich zum Ende des Weltkrieges in diesem Teil der Welt, in der späteren Sowjetunion begannen die Revolutionär*innen mit der Sozialisierung der Produktionsmittel und leider auch mit der Errichtung der bolschewistischen Parteidiktatur. Im Jahr 1918 jedoch war die Revolution in Russland noch zentraler Bezugspunkte der radikalen Teile der Arbeiter*innenbewegung, sowohl der späteren Kritiker*innen um die “Internationalen Kommunisten”, der USPD unter Führung von Luxemburg und Liebknecht, als auch der Anarchist*innen Mühsam und Landauer. Ohne die Revolution in Russland hätte es den November 1918 vielleicht nie gegeben. Darum wollen wir euch eine Veranstaltungsreihe aus 2017 ans Herz legen, die ihr hier nachhören könnt:
Es gibt Neuigkeiten.
Bisher war es auf dem KuK-Plenum jede Woche montags um 18.30 Uhr möglich eure Veranstaltungsanfragen, Ideen und Anliegen einzubringen. Das wird sich jetzt jedoch ändern.
Ab Dezember ist nur noch das erste Treffen im Monat offen für neue Anfragen.
Diese Entscheidung haben wir getroffen, da das Kneipen- und Kulturplenum kein reines Bookingtreffen sein soll, sondern wir auch andere für den Kneipen- und Kulturbetrieb des AZ Conni relevante Themen und Probleme bearbeiten möchten und müssen. Auch inhaltliches, politisches Arbeiten kommt in letzter Zeit auf unserem Plenum für unseren Geschmack viel zu kurz. Auch die Planung von Veranstaltungen aus unserem Plenum heraus möchten wir wieder mehr in den Fokus rücken, um unseren eigenen Ideen und Projekten einen Raum zu geben. Um uns die Zeit dafür einzuräumen, haben wir uns entschieden den Umgang mit externen Anfragen umzustrukturieren und diese nur noch einmal im Monat zu bearbeiten. Wir hoffen dadurch auch, mehr Ordnung in unseren Kalender zu bringen und Problemen wie Doppelbelegungen oder ähnlichem vorzubeugen.
Vor- und Nachbesprechungen von Veranstaltungen finden nach wie vor jede Woche statt und falls ihr bei uns mitmachen wollt kommt gern jederzeit vorbei!
Außerdem erreicht ihr uns nach wie vor über die E-Mail-Adresse: kuk[ät]azconni.de
Die Bearbeitung dieses Postfachs geht erfahrungsgemäß jedoch recht schleppend voran und manchmal gehen auch Nachrichten darin unter. Deswegen kommt lieber auf dem Plenum vorbei.
Euer KuK
Heute vor hundert Jahren versuchte eine Demonstration von Matrosen und Arbeiter*innen in Kiel die Meuterer von Wilhelmshaven aus dem Polizeiarrest zu befreien. Die inhaftierten Meuterer waren die ersten, die Befehle der deutschen Admiralität verweigerten, wodurch sie den Abbruch des letzten Angriffs auf die englische Marine verursachten.
Die Demonstrant*innen befürchteten nun, die Inhaftierten würde das gleiche Schicksal ereilen, wie die beiden Meuterer aus dem Jahre 1917: Max Reichpietsch und Albin Köbes wurden am 7. September 1917 erschossen.
Die Demonstration am 3. November wurde noch durch Schüsse auseinander getrieben. Die Aufständischen gingen nun jedoch dazu über, die gesamte Stadt zu übernehmen. Der Gouverneur der Stadt, Wilhelm Souchon, war in Anbetracht der Übermacht von Matrosen und Arbeiter*innen zu Verhandlungen gezwungen. In einem 14-Punkte Programm forderten die Meuternden u.a. die Anerkennung des neugegründeten Soldatenrates als oberstes Organ der Stadtveraltung.
Die Gefangenen wurden schließlich befreit.
In Kiel gibt es an diesem Wochenende eine Vielzahl an Gedenkveranstaltungen, außerdem eine städtische Veranstaltungsreihe und Ausstellung:
https://www.kiel.de/de/kultur_freizeit/1918/index.php
Kritik an der hier entworfenen Darstellung üben verschiedene linke Gruppen aus Kiel, die heute zu gleich 3 Demonstrationen aufrufen.
Wer also gerade Urlaub an der Küste macht, nix wie hin da!
Heute vor 100 Jahren rief der in Dresden aktive Linksradikale Otto Rühle im Reichstag zur Revolution und Absetzung Wilhelm II auf! Seine Rede könnt ihr hier nachlesen.
Otto Rühle beschäftigte sich viel mit Fragen einer freien Erziehung als Moment der Veränderung der Gesellschaft. Seine “Grundfragen der Erziehung” von 1912 gibt es auch hier.
Später wurde er zu einem heftigen linken Kritiker des bolschewistischen Sozialismus. Er und seine Frau Alice Rühle-Gerstel gingen in den 30er Jahren ins mexikanische Exil, wo sie Trotzki kennen lernten. Hier findet ihr Alice Rühle-Gerstels Erinnerungen an Trotzki.
In unserer Reihe gehts weiter am 9. November mit Diskussion und Dokumentation zur Räterepublik in Bayern, vor allem München!
Zu unserer Reihe “100 Jahre Novemberrevolution – Alle Macht den Räten?” haben wir einiges an Links, Texten und Audios gesammelt, dass wir euch nicht vorenthalten wollen, hier der erste Teil.
Die Zeitung Neues Deutschland hat einen Ticker eingerichtet, auf dem sie die Ereignisse des Herbst und Winter 1918 darstellen. Lohnenswert um sich in das Historische reinzufuchsen!
Auf diesem Twitter-Account findet ihr auch einen Ticker dazu.
eine Veranstaltungsreihe im Herbst 2018
Zwar gelang es der Militärführung kurzzeitig, die Unruhen unter Kontrolle zu bringen sowie die Meuternden in Kiel und Bremen in Arrest zu nehmen – der revolutionäre Funke aber war entfacht. Spontan bildeten sich in Kiel Soldatenräte, die Unterstützung von sich solidarisierenden Arbeiter*innenräten erhielten. Gemeinsam errangen sie bis zum 5. November die Freilassung der Gefangenen und die Hoheit über die Stadt. Ein Anfang war gemacht.
Heute startet die Kampagne “Gusche auf – gegen Rechts!” die zivilgesellschaftliche Bündnisse gegen die AfD knüpfen möchte. Da macht natürlich auch das AZ Conni mit!
Seit 2014 sitzt eine vermeintliche „Alternative“ für Deutschland (AfD) im sächsischen Landtag und in vielen kommunalen Parlamenten. Immer deutlicher und stärker wird die Ausrichtung von Partei und Mandatsträger*innen nach Rechtsaußen.
Bei der Bundestagswahl 2017 wurde die AfD in Sachsen von 670.000 Menschen gewählt und landete damit knapp vor der CDU. Es ist zu befürchten, dass die Partei auch bei den bevorstehenden Kommunal- und Landtagswahlen 2019 auf Ergebnisse von mehr als 20 Prozent kommt und damit zweitstärkste oder gar stärkste Kraft im Land wird.
Die AfD ist für uns keine tolerierbare Alternative, denn zur Menschenwürde gibt es keine Alternative!
Unsere Meinung ist: Die AfD ist keine Partei wie jede andere – sie bedroht das friedliche Zusammenleben aller Menschen in unserer Gesellschaft:
– Ihre Hetze gegen Muslime und Geflüchtete gefährdet massiv das friedliche Zusammenleben.
– Die von der Verfassung geschützten Rechte von Minderheiten werden durch die AfD in Frage gestellt, wenn sie z.B. die Ausweitung von Volksentscheiden fordert, bei denen die Mehrheitsgesellschaft über Minderheitenrechte abstimmen soll.
– Sozial Schwächere sollen durch ihre unsolidarische, neoliberale Programmatik noch stärker an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden.
– Viele Mitglieder und Funktionsträger*innen der AfD positionieren sich klar rassistisch und sozialdarwinistisch, sie verfolgen teilweise antidemokratische und antiegalitäre, in Einzelfällen gar faschistische Ideen.
– Zudem bestehen in einzelnen Regionen nachweisliche Kontakte zwischen Funktionsträger*innen der AfD, der „Identitären Bewegung“ und organisierten Neonazis.
Es ist daher die Aufgabe all jener, denen die Unantastbarkeit der Menschenwürde und die Unverletzlichkeit der Menschenrechte wichtig sind, gegen die AfD und ihre Politik deutlich Position zu beziehen.
Meinungsfreiheit ist kein Recht auf Widerspruchsfreiheit!
Dieses Positionieren wird nicht widerstandslos ablaufen. Die AfD stellt sich gern als unfair behandeltes und unschuldiges Opfer dar. Doch: „Um tolerant zu sein, muss man die Grenzen dessen, was nicht tolerierbar ist, festlegen.“¹
Die Grenze unserer Toleranz ist erreicht! Wir widersprechen: öffentlich, scharf, klar und deutlich!
Von Bürger*innen und insbesondere politischen Entscheidungsträger*innen in Sachsen fordern wir eine klare Positionierung zur Demokratie und für Menschenrechte! Die AfD ist keine Partei, mit der Demokrat*innen gemeinsam Politik machen dürfen!
¹ Zitat von Umberto Eco aus einem Interview in der Zeit (Nr. 32/1993). Anlass des Interviews war ein „Aufruf zur Wachsamkeit“, in dem sich Eco zusammen mit anderen Intellektuellen gegen die „Wiederkehr rechtsextremistischer antidemokratischer Strömungen im geistigen Leben Frankreichs und Europas“ wandte.
Auf unserem Monatsflyer stehen für diese Woche mehrere Veranstaltungen im Rahmen einer Skills for Action Week.
Diese musste leider kurzfristig verschoben werden. Der Vortrag am 25., das Podium am 29. und das Demotraining am 30.09. finden also nicht statt und werden später im Jahr nachgeholt.
Der Ermittlungsausschuss informiert:
Leider müssen wir am Dienstag Tresen und Sprechstunde ausfallen lassen, nächste Woche sind wir wieder für euch da!
Um 18 Uhr findet der Gefährder_innenrundgang des Bündnis Sachsens Demokratie statt, kommt vorbei!
Der Buchladen König Kurt muss bis vorraussichtlich Ende des Jahres leider wegen Umbauarbeiten schließen.
Damit Ihr aber nicht gänzlich auf ihn verzichten müsst, wird er weiterhin, mit einer kleinen Auswahl an Büchern & Zeitschriften sowie Kaffee für Euch jeden Dienstag, Mittwoch & Donnerstag von 18-21 Uhr in der Kneipe des AZ-Conni anwesend sein.
Wenn Ihr Bücher bestellen wollt, könnt Ihr das gern via Email an koenig-kurt@free.de und müsst dann sozusagen nur noch zum Abholen vorbeikommen.
Sobald wir wissen, wann wir wieder vollständig im Laden einziehen können, berichten wir Euch davon ????
Viele Grüße
Euer König-Kurt-Kollektiv