Am Mittwoch dem 02. August zeigen wir die Ausstellung”Ich bin kein Etikett” der Heinrich Böll Stiftung beim Start ins Wochenende. Ab 17 Uhr gibts wie immer entspannte Musik und Getränke, ab 20 Uhr gibt es Essen für alle nach Art des Hauses. Außerdem benötigen wir immer noch Hilfe bei den Eigenleistungen am Bau.
Am Donnerstag dem 03. August wird dann um 18 Uhr die Dokumentation “Sonita” gezeigt, bevor es in der Chemiefabrik das letzte Mal rund geht.
Zur Ausstellung: “Ich bin kein Etikett!”
Wir versehen Menschen oft allein aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe, ihres Namens oder ihres Verhaltens mit einem Etikett. Dieses Etikett beruht auf Gedanken und Bildern, wie wir uns die Menschen vorstellen – ohne sie zu kennen.
Mit diesen Vorstellungen sind auch Einstellungen und Erwartungen verbunden – und damit Vorurteile und Bewertungen. Vorurteile haben dabei den Effekt, bestimmte Menschen zu Gruppen zusammenzuschließen – aufgrund ihres sozialen Hintergrunds, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Religion oder Hautfarbe. Allein ein offenbar gemeinsames Merkmal ist gruppenbildend – obwohl sich die einzelnen „Gruppenmitglieder“ sehr unterscheiden. Dabei werden diesen Gruppen positive oder negative Eigenschaften zugeschrieben, die pauschalisierend wirken und auf die einzelne Person kaum zutreffen.
Etiketten – Vorurteile haben Macht!
Etiketten transportieren Vorurteile. Die Folgen sind massiv. So können Vorurteile in diskriminierende Verhaltensweisen münden. Abwertende Bemerkungen und Benachteiligungen erfahren bestimmte Menschen recht häufig. Dabei findet Diskriminierung unbewusst oder bewusst in allen Bereichen der Gesellschaft statt: u.a. in der Familie, auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt, in der Gesundheitsversorgung und in der Bildung.
Selten werden Betroffene gehört und ernst genommen. Gesagtes und Getanes werden vielmehr heruntergespielt; die ungleiche Verteilung von Chancen und Macht wird geleugnet.
Es gibt aber auch den Widerspruch gegen Diskriminierung. Denn es gibt Menschen, die sich gegen Diskriminierung engagieren, die sich wehren und aufklären, die Gleichberechtigung fordern und für sie kämpfen – und die sagen: “Ich bin kein Etikett!”
Wer hat´s gemacht?
Idee und Texte: Kathrin Bastet, Peter Streubel, Katrin Holinski, Kathrin Krahl
Fotos: Susanne Keichel
Gestaltung: Stefanie Busch
Medienstation: Falk Reinhardt
Videoauswahl: Katrin Holinski mit Unterstützung von Caro Angermann
Übersetzung Tigrinya: Sara Tesfay
Vielen Dank an die Portraitierten und Autor_innen der Statements:
Khaldun Al Saadi, Anka, Ulrike Bürgel, Meron Fitsum, Ines Kummer, Valentina Marcenaro, Salih Omer, Jule Rühl, Gjulner Sejdi, Zemichal
Teweld, Katja Urbatsch