Heute vor hundert Jahren versuchte eine Demonstration von Matrosen und Arbeiter*innen in Kiel die Meuterer von Wilhelmshaven aus dem Polizeiarrest zu befreien. Die inhaftierten Meuterer waren die ersten, die Befehle der deutschen Admiralität verweigerten, wodurch sie den Abbruch des letzten Angriffs auf die englische Marine verursachten.
Die Demonstrant*innen befürchteten nun, die Inhaftierten würde das gleiche Schicksal ereilen, wie die beiden Meuterer aus dem Jahre 1917: Max Reichpietsch und Albin Köbes wurden am 7. September 1917 erschossen.
Die Demonstration am 3. November wurde noch durch Schüsse auseinander getrieben. Die Aufständischen gingen nun jedoch dazu über, die gesamte Stadt zu übernehmen. Der Gouverneur der Stadt, Wilhelm Souchon, war in Anbetracht der Übermacht von Matrosen und Arbeiter*innen zu Verhandlungen gezwungen. In einem 14-Punkte Programm forderten die Meuternden u.a. die Anerkennung des neugegründeten Soldatenrates als oberstes Organ der Stadtveraltung.
Die Gefangenen wurden schließlich befreit.
In Kiel gibt es an diesem Wochenende eine Vielzahl an Gedenkveranstaltungen, außerdem eine städtische Veranstaltungsreihe und Ausstellung:
https://www.kiel.de/de/kultur_freizeit/1918/index.php
Kritik an der hier entworfenen Darstellung üben verschiedene linke Gruppen aus Kiel, die heute zu gleich 3 Demonstrationen aufrufen.
Wer also gerade Urlaub an der Küste macht, nix wie hin da!
Heute vor 100 Jahren rief der in Dresden aktive Linksradikale Otto Rühle im Reichstag zur Revolution und Absetzung Wilhelm II auf! Seine Rede könnt ihr hier nachlesen.
Otto Rühle beschäftigte sich viel mit Fragen einer freien Erziehung als Moment der Veränderung der Gesellschaft. Seine “Grundfragen der Erziehung” von 1912 gibt es auch hier.
Später wurde er zu einem heftigen linken Kritiker des bolschewistischen Sozialismus. Er und seine Frau Alice Rühle-Gerstel gingen in den 30er Jahren ins mexikanische Exil, wo sie Trotzki kennen lernten. Hier findet ihr Alice Rühle-Gerstels Erinnerungen an Trotzki.
In unserer Reihe gehts weiter am 9. November mit Diskussion und Dokumentation zur Räterepublik in Bayern, vor allem München!
Zu unserer Reihe “100 Jahre Novemberrevolution – Alle Macht den Räten?” haben wir einiges an Links, Texten und Audios gesammelt, dass wir euch nicht vorenthalten wollen, hier der erste Teil.
Die Zeitung Neues Deutschland hat einen Ticker eingerichtet, auf dem sie die Ereignisse des Herbst und Winter 1918 darstellen. Lohnenswert um sich in das Historische reinzufuchsen!
Auf diesem Twitter-Account findet ihr auch einen Ticker dazu.
eine Veranstaltungsreihe im Herbst 2018
Zwar gelang es der Militärführung kurzzeitig, die Unruhen unter Kontrolle zu bringen sowie die Meuternden in Kiel und Bremen in Arrest zu nehmen – der revolutionäre Funke aber war entfacht. Spontan bildeten sich in Kiel Soldatenräte, die Unterstützung von sich solidarisierenden Arbeiter*innenräten erhielten. Gemeinsam errangen sie bis zum 5. November die Freilassung der Gefangenen und die Hoheit über die Stadt. Ein Anfang war gemacht.
Heute startet die Kampagne “Gusche auf – gegen Rechts!” die zivilgesellschaftliche Bündnisse gegen die AfD knüpfen möchte. Da macht natürlich auch das AZ Conni mit!
Seit 2014 sitzt eine vermeintliche „Alternative“ für Deutschland (AfD) im sächsischen Landtag und in vielen kommunalen Parlamenten. Immer deutlicher und stärker wird die Ausrichtung von Partei und Mandatsträger*innen nach Rechtsaußen.
Bei der Bundestagswahl 2017 wurde die AfD in Sachsen von 670.000 Menschen gewählt und landete damit knapp vor der CDU. Es ist zu befürchten, dass die Partei auch bei den bevorstehenden Kommunal- und Landtagswahlen 2019 auf Ergebnisse von mehr als 20 Prozent kommt und damit zweitstärkste oder gar stärkste Kraft im Land wird.
Die AfD ist für uns keine tolerierbare Alternative, denn zur Menschenwürde gibt es keine Alternative!
Unsere Meinung ist: Die AfD ist keine Partei wie jede andere – sie bedroht das friedliche Zusammenleben aller Menschen in unserer Gesellschaft:
– Ihre Hetze gegen Muslime und Geflüchtete gefährdet massiv das friedliche Zusammenleben.
– Die von der Verfassung geschützten Rechte von Minderheiten werden durch die AfD in Frage gestellt, wenn sie z.B. die Ausweitung von Volksentscheiden fordert, bei denen die Mehrheitsgesellschaft über Minderheitenrechte abstimmen soll.
– Sozial Schwächere sollen durch ihre unsolidarische, neoliberale Programmatik noch stärker an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden.
– Viele Mitglieder und Funktionsträger*innen der AfD positionieren sich klar rassistisch und sozialdarwinistisch, sie verfolgen teilweise antidemokratische und antiegalitäre, in Einzelfällen gar faschistische Ideen.
– Zudem bestehen in einzelnen Regionen nachweisliche Kontakte zwischen Funktionsträger*innen der AfD, der „Identitären Bewegung“ und organisierten Neonazis.
Es ist daher die Aufgabe all jener, denen die Unantastbarkeit der Menschenwürde und die Unverletzlichkeit der Menschenrechte wichtig sind, gegen die AfD und ihre Politik deutlich Position zu beziehen.
Meinungsfreiheit ist kein Recht auf Widerspruchsfreiheit!
Dieses Positionieren wird nicht widerstandslos ablaufen. Die AfD stellt sich gern als unfair behandeltes und unschuldiges Opfer dar. Doch: „Um tolerant zu sein, muss man die Grenzen dessen, was nicht tolerierbar ist, festlegen.“¹
Die Grenze unserer Toleranz ist erreicht! Wir widersprechen: öffentlich, scharf, klar und deutlich!
Von Bürger*innen und insbesondere politischen Entscheidungsträger*innen in Sachsen fordern wir eine klare Positionierung zur Demokratie und für Menschenrechte! Die AfD ist keine Partei, mit der Demokrat*innen gemeinsam Politik machen dürfen!
¹ Zitat von Umberto Eco aus einem Interview in der Zeit (Nr. 32/1993). Anlass des Interviews war ein „Aufruf zur Wachsamkeit“, in dem sich Eco zusammen mit anderen Intellektuellen gegen die „Wiederkehr rechtsextremistischer antidemokratischer Strömungen im geistigen Leben Frankreichs und Europas“ wandte.
Auf unserem Monatsflyer stehen für diese Woche mehrere Veranstaltungen im Rahmen einer Skills for Action Week.
Diese musste leider kurzfristig verschoben werden. Der Vortrag am 25., das Podium am 29. und das Demotraining am 30.09. finden also nicht statt und werden später im Jahr nachgeholt.
Der Ermittlungsausschuss informiert:
Leider müssen wir am Dienstag Tresen und Sprechstunde ausfallen lassen, nächste Woche sind wir wieder für euch da!
Um 18 Uhr findet der Gefährder_innenrundgang des Bündnis Sachsens Demokratie statt, kommt vorbei!
Der Buchladen König Kurt muss bis vorraussichtlich Ende des Jahres leider wegen Umbauarbeiten schließen.
Damit Ihr aber nicht gänzlich auf ihn verzichten müsst, wird er weiterhin, mit einer kleinen Auswahl an Büchern & Zeitschriften sowie Kaffee für Euch jeden Dienstag, Mittwoch & Donnerstag von 18-21 Uhr in der Kneipe des AZ-Conni anwesend sein.
Wenn Ihr Bücher bestellen wollt, könnt Ihr das gern via Email an koenig-kurt@free.de und müsst dann sozusagen nur noch zum Abholen vorbeikommen.
Sobald wir wissen, wann wir wieder vollständig im Laden einziehen können, berichten wir Euch davon ????
Viele Grüße
Euer König-Kurt-Kollektiv
Nach der Sommerpause haben wir etwas ganz neues und tolles in unserem wöchentlichen Programm. Wir freuen uns euch zum Yoga einladen zu können!
Ab Mittwoch | 19.09.2019 | 17.30-19 Uhr
Punk-Yoga im AZ Conni | Für Anfänger*innen & Erfahrene geeignet
Yoga ist eine Aneinanderreihung von Bewegungen, die dem gesamten Körper gut tun. Gelenkigkeit, Ausdauer und Kraft werden gleichzeitig trainiert (im Yoga sagen wir lieber: geübt). Als besonderer Bonus bietet uns Yoga ein Mindset außerhalb von Konkurrenz, Leistungsdenken und Ehrgeiz und ist eine Anleitung dazu, Spürgenauigkeit für unsere Körper zu entwickeln und uns mit uns wohlfühlen. Das heißt allerdings nicht, dass du nicht schwitzen wirst :D. Achtsamkeit und Selfcare spielen in aktivistischen Kreisen noch eine untergeordnete Rolle. Yoga ist eine Möglichkeit, dies zu ändern. Die Yogastunde im AZ Conni ist für Anfänger*innen, erfahrene Yogis, alle Körperformen und Fitness-Levels geeignet. Fragen und Wünsche sind herzlich willkommen.
Natürlich beten wir als Yoga-Punks keinen Guru, sondern Kathleen Hanna (Bikini Kill), Poly Styrene (X-Ray Spex) und Laura Jane Grace (Against Me) an! Come as you are! Du brauchst: Bequeme Sachen in denen du dich wohl fühlst und gut bewegen kannst. Eine Yoga- oder Isomatte (wenn du absolut keine Matte besorgen kannst: Ich kann 5 Stück verleihen).
Wenn du Fragen hast kannst du diese gern an: yoga@azconni.de richten. Die Stunden werden offen sein, jedoch wäre es schön, wenn du dir 1 x in der Woche Zeit für Yoga nehmen kannst. Das Angebot ist kostenfrei.
Ihr seid herzlich eingeladen.
Wir freuen uns auf euch!
Was ist das antifaschistische Mädchen*forum?
Das entscheiden wir!…
Am 13.September werden wir gemeinsam eine Idee entwickeln, was das Mädchen*forum sein wird.
Worauf haben wir Lust und was brauchen wir?: Wollen wir ein regelmäßiges Treffen zum gemeinsamen Lernen? Zum Austausch? Zum entspannen? Um politisch aktiv zu werden? Wollen wir ein Gruppe gründen? Nichts davon? …Oder alles zusammen? Wir haben einen Raum und gemeinsam können wir dort Ideen spinnen, Inhalte aufgreifen, Themen und Fragen besprechen.
Das erste Treffen wird von einer Frau* aus dem AZ Conni angeleitet, dies soll den Einstieg in die Selbstorganisation erleichtern. Im Verlauf des Treffens können wir entscheiden, ob wir uns weitere Unterstützung vom AZ Conni wünschen.
Für wen ist das Mädchen*forum?
Für alle Mädchen* und junge Frauen* zwischen 14 und 20 Jahren!…
Besonders für alle die Lust haben aktiv mitzugestalten, sich auszuprobieren und zu entfalten. Das Sternchen hinter dem Wort „Mädchen“ soll betonen, dass Transmädchen, queere Mädchen und Interpersonen herzlich eingeladen sind.
Kann ich da jetzt einfach mitmachen?
JA! Unbedingt!…
Du brauchst kein Vorwissen oder Erfahrungen, nur Lust und Interesse.
Da es mitunter schwer ist, den ersten Schritt in einen neuen Raum oder auf neue Menschen zu zumachen, kannst du gerne vor dem 13.September schon mal im AZ Conni vorbei schauen oder deine Fragen per Mail stellen. Bei dem Treffen am 13.September werden wir gemeinsam versuchen eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich alle sicher und wohl fühlen. Wenn du Vorschläge hast, was du dafür benötigst, oder im Vorfeld Ideen für unser Treffen einbringen möchtest, kannst du gern schreiben: maedchenforum[at]azconni.de