18. Mai 2015
Verfasst von der Vollversammlung des AZ Conni
In letzter Zeit sind uns immer wieder übermalte Tags in den Räumen des AZ Conni aufgefallen. Die an die Wand gezeichnete Fahne Israels wurde mehrfach übermalt, durchgestrichen oder gar mit Hakenkreuzen „ergänzt“, aus „Free Gaza from Hamas“ wurde „Free Gaza“ gemacht. Des Weiteren wurden pro-israelische Aufkleber abgerissen und Flyer zum Palituch landeten stapelweise in der Feuertonne. Wir sind uns bewusst, dass es im AZ durchaus inhaltliche Differenzen und Auseinandersetzungen gibt und gab. Auf Grund der Vehemenz sowie durch Teile der vertretenen Inhalte mit der/denen dieser Diskurs an den Wänden geführt wird, halten wir es aber für notwendig, dazu Stellung zu nehmen und so diese Debatte von einer symbolischen auf eine inhaltliche Ebene zu überführen.
Es ist nicht unser Ziel, Einzelpersonen im oder um das Haus zu diffamieren oder anzuprangern, dennoch kritisieren wir die derzeitigen Übermal-Aktionen für ihre unverkennbare Anschlussfähigkeit an Antisemit*innen. Zweifelsohne steht die Fahne Israels für einen kapitalistischen Staat, in dem es wie überall sonst Mechanismen der Ausbeutung, des Ausschlusses sowie Patriotismus gibt. Wer aber diese Verhältnisse kritisieren will, sollte den Universalismus des kapitalistischen Staatsmodells im Allgemeinen anprangern und nicht durch das Übermalen der Fahne Israels im Besonderen die Notwendigkeit dieses Staates als Schutzraum für die von Antisemitismus verfolgten Jüdinnen* und Juden* negieren.
Weiterhin ist es für uns weder zu rechtfertigen, noch zu tolerieren, wenn es zur Solidarisierung mit der Hamas oder der Gleichsetzung Israels mit dem nationalsozialistischen Deutschland kommt. Liest man die immer noch gültige Gründungscharta der Hamas, so stößt man auf ein antisemitisches Manifest, wie auch auf die offene Leugnung der Shoah. Das Hakenkreuz in der Fahne stellt zudem eine Relativierung des Nationalsozialismus dar und offenbart geschichtsvergessene, reaktionäre und antisemitische Einstellungen, die leider auch in der Linken Tradition haben. Die deutsche beziehungsweise europäische Schuldabwehr, die diese Gleichsetzung mit sich bringt, wird derart in linke Rhetorik übernommen und durch sie transportiert. Antisemitismus ist eine falsche Projektion, die versucht, alles subjektiv als „böse“ und „schlecht“ Wahrgenommene den Jüdinnen* und Juden* zuzuschreiben. Jedoch ist die offene Äußerung dieser Ideologie in der heutigen Zeit weitgehend tabuisiert, und wird somit durch verschiedene alternative Projektionen ersetzt, in denen „die Wurzel allen Übels“ beispielsweise in der Klasse der Großkapitalist*innen, bestimmten Konzernen oder vermeintlich besonders „imperialistischen“ Staaten verortet wird. So wird besonders Israel als Staat der Jüdinnen* und Juden* gleichzeitig zum „Juden unter den Staaten“ konstruiert. Diese Projektionsleistung entlarvt sich als solche, wenn Jüdinnen* und Juden* außerhalb Israels stellvertretend für ihre (vermeintliche) jüdische Identität und den sogenannten zionistischen Terror Israels, dessen Siedlungspolitik und Kriegsführung im Nahen Osten angefeindet, bedroht und angegriffen werden.
Israel hat als Schutzraum, für alle von Antisemitismus Betroffenen, eine Sonderrolle zu erfüllen, wobei er wie kein Zweiter mit Doppelstandards, Dämonisierungen und dem ständigen Versuch seiner Delegitimierung konfrontiert wird. Gerade aus diesem Klima der Feindseligkeit heraus sehen wir das Recht auf Existenz und Selbstverteidigung dieses Staats als notwendig und indiskutabel an.
10. Mai 2015
Mein Körper gehört weder Kirche noch Deutschland – Weg mit §218
Gegen den Schweigemarsch der CDL am 01.06. in Annaberg-Buchholz
Für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch!
In Deutschland versammeln sich fundamentalistische Gegner_innen von Schwangerschaftsabbrüchen seit einigen Jahren zu so genannten „Märschen für das Leben“, die in Münster, Berlin und Annaberg-Buchholz stattfinden. Während die Aufmärsche in Münster und Berlin nicht ohne Proteste von Feminist_innen ablaufen konnten, blieb der Annaberg-Buchholzer Schweigemarsch in den fünf Jahren seines Bestehens überwiegend unwidersprochen. Bis vergangenes Jahr eine kleine Gruppe von Leuten versuchte, mit eigenen Inhalten den Marsch zu begleiten. Wir haben damals versprochen: „Uns ist kein Weg zu weit, wir kommen wieder nach Annaberg-Buchholz!” – am 01.06. ist es so weit.
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5. Mai 2015
[English below]
(Mobi-)Vortrag zu Christlichem Fundamentalismus und Antifeminismus by e*vibes + Vegane Küfa by AZ Conni – Mittwoch, 06.05., ab 20 uhr
Wir möchten in einem kurzen Input christlich begründeten Antifeminismus und Fundamentalismus darstellen und gemeinsam darüber reden, was dieser für uns, unser Zusammenleben und unsere politischen Kämpfe bedeutet. Warum müssen wir uns mit christlichem Fundamentalismus auseinandersetzen und wie kann diese Auseinandersetzung gelingen? Wir wollen auch über reproduktive Rechte sprechen und analysieren wie diese zu einem Schwerpunktthema fundamentalistischer Bewegungen (s. „Schweigemärsche“) geworden sind. Annaberg-Buchholz ist am 01. Juni, christlicher Fundamentalismus leider das ganze Jahr…
P.S.: die Hälfte des Vortrags wird auf Englisch, die andere Hälfte auf Deutsch sein
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27. April 2015
Aufruf zur Demo am 1. Mai 2015 in Tröglitz (Sachsen-Anhalt), 14 Uhr
Der Ablauf der Ereignisse ist bekannt: Anfang März gab der Bürgermeister von Tröglitz im südlichen Sachsen-Anhalt, dem wohl unappetitlichsten Bundesland der Republik, seinen Rücktritt bekannt. Er hatte in den Wochen zuvor versucht, einen pragmatischen Umgang mit der Entscheidung des Landesverwaltungsamtes zu finden, 40 Asylbewerber in dem 2.800-Seelen-Kaff unterzubringen. Vor allem hatte der Bürgermeister – ein gelernter Pfarrer – an die Nächstenliebe der Tröglitzer appelliert. Seine Schäfchen wollten jedoch nicht viel davon wissen: Der Bürgermeister, seine Frau und seine Kinder wurden bedroht, die NPD marschierte regelmäßig durch den Ort und meldete auch eine Kundgebung vor seinem Haus an. Aus der Bevölkerung erhielt er nur wenig Beistand. Der Mann legte sein Amt nicht zuletzt deshalb nieder, weil er seine Familie schützen wollte und ihm auch das Landratsamt kaum Unterstützung zukommen ließ. Sein Rücktritt nützte ihm leider wenig: Er und seine Nächsten stehen seitdem rund um die Uhr unter Polizeischutz. […] Weiterlesen..
20. April 2015
Bericht zum 70. Jahrestag der Selbstbefreiung im Konzentrationslager Buchenwald
Am 11. April 1945 befreiten sich die Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald selbst. Das Konzentrationslager Buchenwald war eines der größten Lager, die unter dem nationalsozialistischen Regime errichtet wurden, um Leben auszulöschen. An diesem Ort und an vielen anderen herrschte die Willkür, Menschen “zu erschießen, zertrampeln, vergasen, wegzuspritzen, zu erhängen…” [Angehörige ehemaliger polnischer und französischer Häftlinge]. Weiterlesen..
1. April 2015
Außerdem gibt’s die Kommunismus-Reihe des OAT.
30. März 2015
Um uns und allen anderen Plenumsteilnehmer*innen die Möglichkeit zu geben, sich an den Protesten gegen die Pegida-Veranstaltungen am 06.04. und 13.04. zu beteiligen
entfällt das KuK-Plenum am 06.04.
und wird vom 13.04. auf Di, den 14.04. verschoben. Start ist 18.30 Uhr im Backstage!
Solltet ihr kurzfristige Anfragen haben, wendet euch per Mail an verein@azconni.de oder telefonisch ans Büro: 0351/ 804 58 58
9. März 2015
Gemäß diesem Motto wollen wir mit euch einen Tag im AZ Conni verbringen
Da allein sein echt Scheiße ist und Angst machen kann und zusammen sowieso alles mehr Spaß macht, findet am 14.03.2015 im AZ Conni ein Aktionstag statt, der ohne die solidarische Mithilfe der beteiligten Crews und Kollektiven nicht möglich gewesen wäre.
Anlass für die Soliparty sind leider die unschönen Ereignisse zu Weihnachten, wo Unbekannte ins WUMS.eV eingebrochen sind und Vereinssoligelder geklaut haben. (Mehr Infos hier: www.addn.me/freiraeume/einbruch-in-loebtauer-wohnprojekt/) Weiterlesen..
22. Februar 2015
(english version below)
Zum 26.Februar lädt das OAT zu einem Kennenlern-Abend mit Asylinitiativen ein. Neben einer kurzen Vorstellungsrunde wird es die Möglichkeit geben mit den Gruppen in Kontakt zu kommen und zu erfahren wie man sich einbringen kann. Weiterlesen..